Eine Vision:

 

Global denken – vor Ort handeln, ökologisch und verantwortlich

 

 

 

Wirtschaftliche Interessen stehen an erster Stelle, vor Menschenwürde und Ökologie - meine These zur aktuellen Realität.

 

Mein Denken hängt nicht von wirtschaftlichen Interessen ab, sondern dreht sich primär um ein menschenwürdiges gemeinsames Leben in dieser Gesellschaft. In der aktuellen Zeit frage ich mich häufig, dient das Geld dem menschlichen Zusammenleben oder das menschliche Zusammenleben dem Geld, eine Frage die umfangreiches auch philosophisches Diskussionspotential enthält. Die wirtschaftlichen Fragen stehen immer im Vordergrund. Wenn eine Idee als nicht bezahlbar erscheint, wird sie als Phantasterei abgetan. Bei meiner Vision rechne ich nicht! Mein Wunsch nach einem menschenwürdigen Zusammenleben steht an erster Stelle. Diese Art der Vorgehensweise erscheint nicht zeitgemäß, aber nur aus einer Sicht besteht meiner Meinung nach Hoffnung, neue Ideen zu entwickeln und unseren gesellschaftlichen Karren aus dem Dreck zu ziehen, und der sitzt ziemlich tief im Sumpf.

 

Nun ich finde nicht, dass es uns schlecht geht. Im Gegenteil wir leben in einem reichen Land, deswegen bleibt mir unverständlich, warum die Armut um sich greift. Ich halte es nicht für notwendig, dass Reiche immer reicher werden und Arme immer ärmer. Nur wenn die „Herrschenden“ die Reichen sind, wen wundert es dann, dass bei der Verteilung nicht für alle genügend übrig bleibt. Irgendwie scheint unsere parlamentarische Demokratie eine schwierige Entwicklung genommen zu haben, Brot und Spiele funktioniert auch noch in der heutigen Zeit. Wie oft denke ich, „die spinnen die Römer“. Auch der Verlust des Vertrauens in die Parteien seitens der Bevölkerung spricht bände. Viele scheinen sich für das kleinere Übel zu entscheiden. Im Grunde wäre es an der Zeit, dieses System zu analysieren ohne den Blick auf Gewinnmaximierung und die Fehler zu erkennen und aus ihnen zu lernen.

 

 

 

aus Fehlern lernen und entsprechend handeln

 

Ich gehe davon aus, dass der nächste qualitative Sprung einer gesellschaftliche Entwicklung nicht der ist, eine völlig neue Organisation des Zusammenlebens zu erfinden, sondern aus den Fehlern zu lernen und das was funktioniert und einem menschenwürdigen und Natur erhaltenden Leben zuträglich ist, weiter zu entwickeln. Das Know How dafür existiert schon, davon bin ich überzeugt, allerdings Experten zusammenzuführen und Ergebnisse mit einer transparenten Zielsetzung auswerten und zusammenzubringen funktioniert nicht.

 

Für mich wäre ein erstrebenswertes Ziel, das ökologische und soziale Potential von überschaubaren Regionen zu erkennen und zu stärken. Natürlich leben wir in einer Zeit, wo es kaum möglich ist auf der eigenen Scholle ausschließlich als Selbstversorger zu agieren – frei nach dem Motto „zurück zu den Wurzeln“. Wobei dieses Motto durchaus einiges an Potential bietet darüber zu diskutieren, da ich Wurzeln für sehr wichtig halte, allerdings darf man nicht den Blick „über den eigenen Tellerrand“ außer Acht lassen. Es kann nur nicht jeder alles. Das Vertrauen in Gemeinschaften ist in unserer individualistischen Welt verloren gegangen, deswegen ist Transparenz und damit klare Zielsetzung so wichtig. Es muss erlaubt sein Fehler zu machen, um daraus zu lernen. Mir scheint es in der großen Politik schwierig zu sein, so offen mit dem Thema umzugehen, da geht es um Macht und um Einfluss. Die Strategien, die da erforderlich sind, gehören wohl eher nicht zu meinem Handlungrepertoire, deswegen beziehe ich mich eher auf überschaubare Regionen, wo Menschen, wenn sie wollen sich im Alltag begegnen.

 

 

 

 

 

Die parlamentarische Demokratie in der Krise

 

Ich finde es tragisch, wie Parteien unsere Demokratie mit Füßen treten. Innen- und außenpolitisch steht Deutschland vor vielen schwierigen Herausforderungen, anstatt diese mit zielgerichteten Analysen, die in der Öffentlichkeit transparent dargelegt werden zu diskutieren, findet ein Schlagabtausch nach dem anderen, mit zahlreichen Phrasen statt, die oft in Unglaubwürdigkeit enden. Für mich besteht keine Klarheit, ob es sich um die Verantwortung der Medien handelt, Informationen entsprechend zu verbreiten oder die Machtinteressen der Politiker eine inhaltliche und konstruktive Auseinandersetzung verhindern – wohlmöglich beides. Es wird Zeit endlich die Schaumschlacht zu beenden und sich den Fakten zuzuwenden, um gemeinsam Lösungen zu finden, anstatt einander zu Diffamieren und der Profilierung von Persönlichkeit zu viel Aufmerksamkeit zu widmen. Ganz besonders Auffällig oft entwickelt sich diese Kultur der Auseinandersetzung vor Wahlen, was leider kein besonders wertvolles Prädikat für unsere parlamentarische Demokratie darstellt. Die AFD konnte sich nur auf diesem Boden nähren und anstatt dieser Partei mit Phrasen zu begegnen, wäre es meiner Ansicht nach erforderlich, sich als Politiker an die Arbeit zu machen und sich nach fundierten Analysen in einer konstruktiven Auseinandersetzung, bei der sich die Diskussionspartner, egal aus welcher Partei, aktiv zu hören ohne rhetorisches Machtgehabe und nach einer Lösung suchen.

 

 

 

Eine Partei – wie ich sie mir wünsche

 

 

 

Volkswirtschaftliche Ziele

 

Wichtig scheint mir zu sein, klare volkswirtschaftliche Ziele im globalen Kontext zu benennen, also auch konkret zu überdenken, was macht einen wirtschaftlichen Erfolg aus. Mir kommt es unsinnig vor, immer nur das Wirtschaftswachstum in den Mittelpunkt zu stellen, ohne Berücksichtigung der Folgen auf unsere Ökologie – einfach nur rücksichtsloses Wirtschaftswachstum scheint mir nicht mehr zeitgemäß. In den volkswirtschaftlichen Fragen bin ich ein Laie und kann nur aufgrund meines Allgemeinwissens argumentieren. Nur wo finden die öffentlichen Diskussionen für volkswirtschaftliche Laien statt, um auf diesem Gebiet die Allgemeinbildung zu schulen. Allerdings wird es, meiner Meinung nach, nicht umfassend gelingen der Bevölkerung ausreichend Sachkenntnisse zu vermitteln, um dem zu folgen, dennoch erwarte ich von einer Partei ihre Entscheidungen transparent zu vermitteln und die Grundlagen dafür, für Laien verständlich, offen zu legen.

 

 

 

Förderung regionaler Wirtschaft

 

Zu diesen wirtschaftlichen Fragen gehört für mich auch die Förderung von kommunaler Wirtschaft, damit meine ich kleine und mittelständische Betriebe. Bei Förderung stelle ich mir keine finanzielle Unterstützung vor, sondern Rahmenbedingungen, die ein eigenständiges Wirtschaften der Betriebe, bestenfalls auf ökologischen Grundsätzen, ermöglichen. Mit ökologischen Grundsätzen meine ich die Verantwortung der Betriebe so zu wirtschaften, dass den nachfolgenden Generationen keine Schäden oder Nachteile entstehen, sondern die Vorteile überwiegen. Wir können es uns nicht mehr leisten, „verbrannte Erde“ unseren Nachkommen zu hinterlassen. Wie gesagt, ich bin ein Laie auf dem Gebiet, für diesen Prozess, mit dem Ziel herauszufinden, wie diese Rahmenbedingungen aussehen sollen, bedarf es Experten, die sich mit der regionalen Wirtschaft, d.h. natürlich auch mit den entsprechenden Betrieben auseinandersetzen. Eine Entscheidung von Fachleuten, mit Akteuren und der Politik – eine Entscheidung mit Hand und Fuß und einer Verantwortung für das Gemeinwohl – nicht nur für den eigenen Geldbeutel.

 

 

 

Um regionale Wirtschaft zu fördern, halte ich es für notwendig, dass die Waren, die vor Ort produziert werden, auch vor Ort verkauft werden, natürlich nicht ausschließlich, aber diese regionale Vermarktung, sollte aus meiner Sicht einen besonderen Schwerpunkt erhalten. Ein Trend dahin lässt sich bereits bei regionalen Lebensmitteln erkennen.

 

 

 

Bedingungsloses Grundeinkommen und regionales Geld

 

Die Partei, die ich mir wünsche, muss sich mit diesen beiden Themen beschäftigen. Ziel wäre es aus meiner Sicht nicht, das bedingungslose Grundeinkommen oder regionales Geld einzuführen, sondern zu prüfen, welche volkswirtschaftliche Auswirkungen zu erwarten sind und ob es Rahmenbedingungen gibt in denen eine Einführung sinnvoll ist – sinnvoll meint für mich nicht im Sinne von dem aktuellen Verständnis von Wirtschaftswachstum, sondern unter Berücksichtigung von umwelt- als auch sozialökologischen Themen.

 

 

 

Vielfalt in der Region

 

Eine Region gestalten für Deutsche, kommt für mich nicht in Frage. Auch wenn es uns scheinbar immer schlechter geht, leben wir in einem reichen und sicheren Land. Dieses Geburtsrecht bedeutet nicht, dass wir allein darauf Anspruch haben. Unsere wirtschaftliche Lage erlaubt uns durchaus zu teilen und Gästen Wohn- und Lebensraum anzubieten. Wir sind die Gastgeber! Also wie möchten wir unseren Gästen erlauben, sich in unserem zu Hause zu bewegen, was können wir ihnen anbieten, um sich zurecht zu finden und sich wohl zu fühlen. Diese Frage wird nicht regional entschieden. Eine Kommune wird überrannt mit einer Flut von Gästen, da wundert es doch nicht, wenn dies Menschen beunruhigt. Beeindruckend fand ich zu erleben, wie viele Menschen sich engagieren es unseren Gästen zu ermöglichen, sich zurecht zu finden. Oft fand ich es auch beeindruckend zu sehen, wie dankbar diese Menschen unsere Gastfreundschaft annehmen. Ich weiß nicht, wie oft mir in den Sinn kam, dass unser selbstverständlicher Wohlstand bei uns als Bürger der Region kaum noch Dankbarkeit zu erkennen ist. Unsere Erwartungshaltung führt eher zu Unzufriedenheit und das bei dieser guten Versorgung. Allerdings steht wohl eher im Fokus der Aufmerksamkeit was uns genommen wird, als das was uns zur Verfügung steht. Ein Gefühl Zugehörigkeit zu der Region in der ich wohne, könnte durchaus dazu führen, dass Bürger wieder anfangen ihr Umfeld zu gestalten, anstatt es nur zu kritisieren. Bürger identifizieren sich mit der Region in der sie leben – ist das noch zeitgemäß? Wer kann sich das noch vorstellen?

 

 

 

 

 

Engagement in der Politik?

 

Mit all diesen Worten stellt sich schon die Frage wie es mit meinem kommunalpolitischen Engagement aussieht. Leider bin ich kein gutes Vorbild! Ich gebe mich meinem individualistischen Privatleben hin und kümmere mich um meine Bedürfnisse – so gut ich eben kann. Ich bin nicht reich, finde aber es geht mir gut, trotz dem einen oder anderen gesundheitlichen Tiefschlag.

 

Den ganzen Tag bin ich beruflich unterwegs. Morgens gegen 7.00 Uhr verlasse ich das Haus und bin gegen 17.30 Uhr wieder zu Hause, danach bin ich froh, wenn ich meine Ruhe habe und meine privaten Belange geregelt bekomme, dazu gehört neben hauswirtschaftlichen Tätigkeiten auch Freunde und Familie zu treffen, als auch Entspannung und Bewegung. Ich versuche aufgrund meines Einkommens möglichst viel eigenständig zu regeln, ohne Dienstleistungen einzukaufen, was natürlich auch entsprechend Zeit bedarf. So bin ich darauf angewiesen anderen Menschen das kommunalpolitische Feld zu überlassen, die es irgendwie schaffen trotz der alltäglichen Belange, kommunalpolitisch aktiv zu sein. Für mich bedeutet es Entspannung diese Zeilen niederzuschreiben und die Vorstellung auf der politischen Bühne aktiv zu sein bedeutet für mich Stress. Meinem Eindruck nach bedeutet politisches Engagement fehlerfrei in der Öffentlichkeit zu agieren. Wir leben in keiner Kultur der Lösungsorientierung mit aktiven Zuhörern. Zur Pflege meiner persönlichen Identität benötige ich diese Auseinandersetzung nicht, lediglich das ernste einander zugewandte Interesse, die Lebenssituation in der Region zu verbessern, könnte mich motivieren, ohne die Sorge bei einem Fehler, jemanden „Hände reibend“ mit Schadenfreude hinter mir stehen zu haben.

 

 

 

Engagement ohne persönlichen Profit?

 

Mir erscheint dass diese Vorgehensweise – also im Interesse des Gemeinwohls zu handeln etwas verschüttet. Viele Menschen kümmern sich vorwiegend, um ihre „eigene Scholle“. Ich kann mich da leider nicht ausschließen. Es scheint so wenig sinnvoll Zeit zu investieren für das Gemeinwohl. Die Lebenszeit, die mir zur Verfügung steht, geht für so viele andere wichtige Aktivitäten drauf. Mir erscheint, dass diese Mentalität sich sehr etabliert hat.

 

Vereine bekommen immer mehr Probleme Menschen zu finden, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen und in den Vorstand gehen. Der Nutzen eines Vereins wird allerdings gerne in Anspruch genommen. Geben und Nehmen steht in keinem Verhältnis mehr. Was ist passiert? Was muss Geschehen, damit sich das wieder verändert. Für mich kann ich sagen, mir fehlt das Vertrauen, dass es Sinn macht meine Zeit zu investieren. Diese Mentalität als Individuum einen hohen Nutzen aus einer Gemeinschaft zu ziehen, führt dazu, dass wenige Geben und viele Nehmen. Die Geber erfahren selten eine positive Resonanz, oft erfahren sie eher weitere Erwartungen an ihren Einsatz, während andere da stehen und die Hand aufhalten. Diese dauernde Belastung führt zur Entmutigung und bei manchen sogar zum Burnout. Das ist mein Eindruck der Situation. Ich weiß, meine Schilderung ist sehr allgemein und müsste im konkreten Fall geprüft werden. Nur vermute ich, dass viele mit dieser Beschreibung von mir was anfangen können und sich aus einem ähnlichen Grund zurückhalten. Ist es eigentlich gewünscht, dass mehr Menschen eigenverantwortlich das Leben in der Region mitgestalten – ich meine ohne eindeutige wirtschaftliche Interessen?